Bäume / Wald
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Wann ist ein Wald ein Wald ?
Dem Gesetz nach ist jede mit Forstpflanzen (= Baumarten, die beföhigt sind, über mehrere Generationen eine Fläche zu besiedeln) bewachsene Fläche Wald.
Von der Größe her muß sich ein "Waldinnenklima" bilden können. So sind drei Bäume, die nebeneinander stehen, noch kein Wald. Im Unterschied zum Park, bei dem die Bäume eher gartengestalterischen Aspekten dienen, dient der Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und erfüllt wichtige Nutz-;Schutz- und Erholungsfunktion.
Bäume im Guiness-Buch der Rekorde
Die höchsten Bäume: | |
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Weltrekord: | mit einer Höhe von 112 Metern der "Mendocino Tree" , ein eibennadeliger Mammutbaum im Montgomery-State-Reservat in Kalifornien |
Historischer Weltrekord: | der im Jahre 1872 gemessene Eukalyptus mit einer höhe von 132,58 Metern. |
Europarekord: | die 62 m hohe Rotfichte im Kubany-Urwald im Böhmerwald |
Deutschlands Rekord: | die 60,10 m hohe Douglasie im Stadtwald von Eberbach (Baden-Württemberg) |
Die ältesten Bäume:
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in Amerika: |
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in Asien: |
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in Afrika: |
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in Europa |
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in Deutschland |
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Bäume: Ihr natürliches und ihr Erntealter
Baumarten | natürliches Alter | durchschnittl.Alter in der Forstwirtschaft | erreichbare Höhe |
Eiche | 700 Jahre | 140 - 150 Jahre | 40 Meter |
Bergahorn | 400 Jahre | 100 - 120 Jahre | 25 Meter |
Ulme | 400 Jahre | 100 - 120 Jahre | 30 Meter |
Esche | 300 Jahre | 100 - 140 Jahre | 40 Meter |
Schwarzpappel | 300 Jahre | 30 - 50 Jahre | 30 Meter |
Rotbuche | 250 Jahre | 120 - 140 Jahre | 30 Meter |
Spitzahorn | 150 Jahre | 100 - 120 Jahre | 25 Meter |
Weißbuche | 150 Jahre | 60 - 100 Jahre | 25 Meter |
Schwarzerle | 120 Jahre | 50 - 60 Jahre | 25 Meter |
Birke | 100 Jahre | 600 - 80 Jahre | 28 Meter |
Fichte | 600 Jahre | 80 - 100 Jahre | 60 Meter |
Kiefer | 600 Jahre | 100 - 120 Jahre | 48 Meter |
Lärche | 600 Jahre | 100 - 120 Jahre | 54 Meter |
Tanne | 600 Jahre | 90 - 130 Jahre | 50 Meter |
Douglasie | 400 Jahre | 60 - 100 Jahre | 58 Meter |
Seit wann gibt es Wald ?
Vor rund 400 Millionen Jahren entwickelten sich aus den Wasserpflanzen die ersten einfachen Landpflanzen. Doch erst vor rund 300 Millionen Jahren entstanden die ersten Bäume. Im Karbon - der Steinkohlezeit - wuchsen die bekannten riesigen Wälder mit den Bärlapp-, Farn- und Schachtelhalmbäumen in einem günstigen feuchten und tropischen Klima.
Wie der Name "Steinkohlezeit" bereits sagt, war dies die Zeit der Speicherung des vorkommenden freien Kohlendioxids in Pflanzen, deren Umwandlungs- und Endprodukte wir heute verfeuern und wieder freisetzen.
Gingkoblätter |
Nach Rückgang der Bärlapp-, Farn- und Schachtelhalmbäume aufgrund des trockeneren Klimas entstanden vor 270 Millionen Jahren unsere Nadelbäume.
Über 200 Millionen Jahre beherrschten dann die Nadelbäume das Landschaftsbild. In dieser Zeit entwickelte sich auch eine Baumart, die als erdgeschichtliches Relikt bis heute überlebt hat: Der Ginkgo. Der Ginkgobaum ist eine übergangsart zwischen den Nadel- und Laubbaumarten.
Vor rund 100 Millionen Jahren entwickelten sich schlie�lich die Laubbäume und wurden zum vorherrschenden Wald.
Dann begann sich das Klima auf der nördlichen Halbkugel vor etwa 1 Million Jahren stark abzukühlen. Die Eiszeiten kamen!
Von 600 000 bis 12000 v. Chr. wechselten vier Eiszeiten mit wärmeren Zwischenzeiten ab.
Nach Rückzug der großen Inlandvereisungen und der Zunahme der Temperatur eroberte wieder die Vegetation die Flächen zurück. Allerdings waren viele Pflanzenarten ausgestorben und eine Rückwanderung war durch den hohen Alpenriegel erschwert.
Die Folge war eine viel artenärmere Flora als vor der Eiszeit. In die tundrenartige Flora wanderte zunächst sogenannte Pionierbaumarten, wie z.B. die Birken und die Kiefern ein. Dann kamen mit zunehmender Temperatur Haselstrauch und Eichen.
Von 5.500 bis 2.500 v. Chr. dehnten sich die Mischwälder aus Eichen, Linden,Ulmen und Eschen aus.
Das dann folgende etwas kühlere und feuchtere Klima führte dazu, dass die Eichen sich auf die Ebenen zurückgezogen haben, während die Buchen heute ohne menschlichen Eingriff die am weitesten verbreitete Bäume wären.
Landnutzung in Deutschland
Flächenzerschneidung durch die Autobahnen |
Nach einer kurzen Entspannung der Lage Anfang der 90er Jahre nimmt der Flächenverbrauch in Deutschland wieder rasant zu. Nach neuesten Berechnungen beträgt die tägliche Neuinanspruchnahme durchschnittlich 120 Hektar. Das sind Naturbäume in der Größe von 200 Fußballfeldern. Sowohl die Ansprüche der Industrie, der verstärkte Bau von Straßen als auch die Ansprüche der Menschen an den Wohnraum sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen.
Allein von 1993 bis 1997 nahm die Siedlungs- und Verkehrsfläche um 4,4 % zu, was einer Fläche von Berlin, Hamburg und Bremen entspricht. 13 % der bundesweiten Fläche ist inzwischen verbaut, versiegelt oder zerschnitten. ökologisch gesehen ist dieser Wert außerordentlich besorgniserregend. Bundesweit existieren nur noch wenige zusammenhängende Naturräume von mindestens 100 Quadratkilometern Umfang, die für den Fortbestand zahlreicher Tierarten entscheidend sind.
Gesamte Fläche Deutschlands: 357.028 km² | |
Landwirtschaft | 54,1 % |
Wald | 29,4 % |
Gebäude | 6,2 % |
Verkehr | 4,7 % |
Wasser | 2,2 % |
Freizeit | 0,7 % |
Industrie | 0,7 % |
Sonstige | 2,1 % |
Quelle: Land-und Forstwirtschaft in Deutschland, BMVEL,Bonn |
Frühere Nutzungen und Belastungen des Waldes
Blätter als Streunutzung |
Seit dem Mittelalter verstärkte sich der Einfluß der Menschen auf das ökosystem Wald. Von den mittelalterlichen Rodungen waren v.a. die fruchtbaren Laubwaldböden betroffen, so daß sich bereits damals der Nadelwaldanteil erhöhte.
Holz diente bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts v.a. zum Heizen, Kochen und Bauen. Vor dem 14. Jahrhundert kannte man im mittel- und norddeutschen Raum keinen anderen Baustoff. Auch der Schiffsbau benötigte große Mengen Holz.
Vom 12. bis 19. Jahrhundert wurde für die großen Kolonial- und Handelsflotten vom Schwarzwald (Holländertannen) auf dem Rhein bis nach Holland geflößt, so daß der Schiffsbau stark zum Niedergang der Wälder beigetragen hat.
Zusätzlich große Holzmengen benötigten im Mittelalter der Bergbau, die Glashütten und die Salinen zum Schmelzen und Sieden.
Den Bauern diente der Wald als Weidegrund für das Vieh und nach der Einführung der Stallhaltung wurden zusätzlich Blätter und Nadeln als Einstreu im Stall verwendet. Die Streunutzung als eine der waldschädlichsten Eingriffe wurde erst im 20. Jahrhundert eingestellt. Die Nährstoffarmut ist ein Erbe bis heute.
Der Zustand des Waldes zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist folgendermaßen zu beschreiben:
- Es gab riesige Kahlflächen durch die jahrhundertelange Nutzung
- Große Flächen zeigten Nährstoffarmut aufgrund der verheerenden Streunutzung
- Es fehlte die Verjüngung durch hohe Wildbestände
- Nur anspruchslose Vegetation konnte sich noch entwickeln; Laubbäume hatten keine Chance
Der dadurch bereits geschwächte Wald konnte dem Druck der stark wachsenden Bevökerung mit ihren Forderungen nicht mehr standhalten.
Doch erst als eine Holznot Anfang des 19. Jahrhunderts drohte, wurde man wach und entwickelte die moderne Forst- und Waldwirtschaft, die noch heute mit sachkundiger Nutzung und unter der Beachtung der ökologischen Rahmenbedingungen das ökosystem Wald betreut. Der Begriff der Nachhaltigkeit (Entnahme=Nachwuchs) wurde Grundmaxime des Handelns.
Heute wird der Wald noch von anderen Faktoren in seiner Existenx bedroht. Die Emissionsbelastungen durch unsere Industriegesellschaft setzen dem Wald - seit Beginn der 80er Jahre nachgewiesen - stark zu. Besonders die Laubbäume leiden unter den Ansprüchen der Menschen.
Leistungen des Waldes
Der Wald spielte für die Menschen schon immer eine wichtige Rolle. Neben der seit Jahrhunderten erfolgten Nutzung des Waldes als gewinnen die Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes in unserem dicht besiedelten Land immer mehr an Bedeutung.
Aber auch als Kulturgut ist unser Wald fest verankert. Er ist tief in der Kultur und dem Volkstum unseres Landes und in bestimmten Landschaften verwurzelt. Die Worte Baum und Wald sind in vielen Redensarten, Sprichwörtern, Ortsnamen und Familiennamen enthalten. In Dichtung, Märchen, Literatur und Malerei sind die Bäume und Wälder nicht wegzudenken.
Nutzfunktion
Unter der Nutzfunktion versteht man die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes:
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Holzverladung |
Schutzfunktion
In seiner Schutzfunktion erfällt der Wald eine Vielzahl von Funktionen, die dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen:
Wald als Wasserspeicher
Bachlauf |
Zu den bedeutendsten Wohlfahrtswirkungen des Waldes gehört seine Fähigkeit, Wasser zu speichern und zu reinigen. Niederschläge fließen im Wald nicht einfach als Oberflächenwasser ab und führen zu Bodenabtrag, sondern sickern fast vollständig in den Boden ein. Mit Hilfe des Humus, durchsetzt von Wurzelkanälen und Tiergängen, kann der Waldboden auch große Wassermengen wie z.B. nach Dauerregen und Schmelzwässern aufnehmen. Diese können lange gespeichert werden, so daß auch Flüsse und Bäche während längerer Trockenperioden ausreichend Wasser führen und Quellen und Grundwasser gespeist werden können.
Gleichzeitig geht vom Wald eine starke biologische Filterwirkung aus. Er reinigt das Sickerwasser auf den Weg zu den Bächen. Im Wald versickertes und durch den Boden gefiltertes Wasser ist sauerstoffreich, sauber und als Trinkwasser hervorragend geeignet.
Wald schützt den Boden
Aufgrund der Wasserhaltefähigkeit des Waldbodens bewahrt der Wald die Landschaft vor Bodenabtrag (=Erosion) durch rasch abfließendes Oberflächenwasser. Auch die Gefahr von Bodenrutschungen kann der Wald verhindern, da das weitverzweigte Wurzelnetz der Bäume dem Boden Halt gibt. Die Laubbaumarten tragen durch ihre intensivere Durchwurzelung mehr zum Bodenschutz bei als die Nadelbaumarten. Aber auch intakte Nadelmischwälder sorgen im Hochgebirge für den Schutz vor Muren und Lawinen. |
Bergwald |
Wald als lokaler Klimaregulator
Große zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Siedlungen beeinflussen das Klima günstig. Durch Temperaturunterschiede zwischen Wald und Siedlung kommt es zu einem stündigen Luftaustausch. Vereinfacht dargestellt sieht der Prozeß wie folgt aus: Warmluft aus dem Siedlungsbereich steigt nach oben und lagert sich über dem Kronendach des Waldes an. Am Abend, wenn die Sonneneinstrahlung nachläßt, kühlen diese Luftmassen ab und sinken in das Waldinnere. Gleichzeitig filtern die Blattorgane Staub, Ruß und gasfömige Verunreinigungen aus der Luft heraus. Als Ergebnis fließt kühle und gereinigte Luft in die Siedlung zurück. Ferner kann der Wald benachbarte Flächen vor schädlichen Wind- und Frosteinwirkungen schützen.
Wald als weltweiter Klimaregulator
Weltweit betrachtet erfüllt der Wald als Klimaregulator lebenswichtige Funktionen für die ganze Erde.
Die Erhöhung der Konzentration der Treibhausgase in der Luft wie Methan, Ozon, Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW), Distickstoffoxid und ganz besonders Kohlendioxid bewirken auf Dauer eine Erwärmung der Erdoberfläche. Diese Gase legen sich wie ein Mantel um unseren Globus und behindern damit die Wärmeabstrahlung der Erde. An diesem "Treibhauseffekt" ist das Kohlendioxid zu 50 % beteiligt.
Wald stellt eine Anhäufung von lebender und toter Substanz dar. Wichtigstes Element darin ist der Kohlenstoff, der während der Photosysnthese ausnahmslos der Luft entzogen worden ist, um Biomasse aufzubauen. Alle Abbauvorgänge verwandeln den gebundenen Kohlenstoff wieder in Kohlendioxid, das in die Atmos- phäre zurückkehrt. Bei Zersetzung toter organischer Substanz am Waldboden geschieht dies langsam, beim Verbrennen dagegen sehr schnell.
Durch Zerstörung von Wald durch Brandrodung, wie dies in den Tropen geschieht, werden immense Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Gleichzeitig fehlen diese Waldflächen in der Zukunft, um der Luft Kohlendioxid zu entziehen und in gebundener Form in der Biomasse zu speichern.
Die Folgen dieser kontinierlichen Erwärmung wäre eine Verschiebung der globalen Klima- und Vegeationszonen in Richtung der Pole. In der Konsequenz würde es in Mitteleuropa nicht nur wärmer, sondern auch trockener,also lebensfeindlicher. Die prognostizierten Klimaänderungen würden innerhalb von Jahrzehnten ablaufen, was im Verhältnis zu erdgeschichtlichen Prozessen rasant ist.
Zu den Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt gehört auch eine Politik der Walderhaltung und Waldvermehrung. Nur ein gesunder und nachhaltig bewirtschafteter Wald ist in der Lage, Kohlendioxid der Erdatmosphäre zu entziehen und in dem Holzvorrat einzulagern.
Durch eine weltweite Förderung des Schutzes der Wälder, ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung und der Aufforstung weiterer Waldflächen besteht die Müglichkeit, dämpfend auf den Treibhauseffekt einzuwirken.
Maßnahmen zur Energieeinsparung und die Weiterentwicklung regenerativer Energien unterstützen das Bemühen gegen den Treibhauseffekt.
Erholungsfunktion
Auch in Freizeit und Erholung spielt der Wald eine wichtige Rolle.
Der gestreßte Mitteleuropäer erholt sich nicht nur subjektiv durch die Ruhe und lebendige Stille des Waldes, sondern der Wald liefert auch objektiv gesehen überzeugende Daten:
Bachlauf |
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Sollten die Entspannungsmöglichkeiten beim Waldspaziergang nicht ausreichen, so kann man sich aus der "Apotheke Wald" helfen: Das natürliche Beruhigungsmittel Baldrian kommt wie viele andere Arzneipflanzen aus dem Wald.
Kohlendioxid-Bindung:
- Um die gesamte Menge des in der Bundesrepublik Deutschland von PKW erzeugten Kohlendioxid durch Aufforstung aufzufangen, müßten zusätzlich 12 Mio ha Wald gepflanzt werden. Zum Vergleich: In der BRD gibt es z.Zt. etwa 10 Mio ha Wald
- Ein durchschnittlicher Baum bindet pro Jahr etwa 150 kg Kohlendioxid. Die 10 Mio ha Wald in Deutschland binden mindestens 1,4 Milliarden Tonnen CO2 insgesamt
- Eine 100 jährige Fichte verarbeitet an einem Sonnentag den durchschnittlichen Kohlendioxidanfall von zweieinhalb Einfamilienhäusern.
- In einer Tonne Bauholz liegen 510 kg Kohlenstoff vor = 1,8 to gebundenes CO2
- 13.000 to CO2 werden pro ha im Holz eines Buchenwaldes gebunden.
- Nach Aufforstung entziehen die heranwachsenden Bäume in den ersten 100 Jahren jährlich zwischen 5 und 10 Tonnen Kohlendioxid
Sauerstoffproduktion
Angaben beziehen sich auf einen Laubbaum von 20 m Höhe:
- 3 Mio. Liter im Jahr oder 370 l in der Stunde (durchschnittlicher Laubbaum von 20 m Höhe) Blattfläche: 1.000 m²
- Produktion organischer Stoffe: 4.000 kg/Jahr
- Wasserverbrauch für die Sauerstofferzeugung: 2.500 Liter/Jahr
Weitere Leistungen
- Pumpleistung: 30.000 Liter/Jahr oder 80 Liter/Tag oder 5,7 Liter/Stunde
- Filterleistung der Belaubung (Staub etc.): 7.000 kg/Jahr
- Wurzelmasse: 300 - 500 kg
- Durch Wurzeln verhinderter Wasserabfluß: 70.000 Liter/Jahr
- Seine Wurzeln durchziehen: 1 to Humusboden, 50 to Mineralboden
Welche Waldanteile haben die Bundesländer?
Deutschland ist zu einem Drittel mit Wald bedeckt. Zwischen den Bundesländern gibt es allerdings deutliche Unterschiede.
So hat das waldreichste Bundesland Hessen 41 % Wald, während Schleswig-Holstein nur mit 10 % Wald bedeckt ist.
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung über die Bundesrepublik:
Hessen | 41 % | Nordrhein-Westfalen | 26 % |
Rheinland-Pfalz | 41 % | Niedersachsen | 23 % |
Baden-Württemberg | 39 % | Mecklenburg-Vorpommern | 23 % |
Bayern | 36 % | Sachsen-Anhalt | 21 % |
Saarland | 35 % | Berlin | 18 % |
Brandenburg | 37 % | Schleswig-Holstein | 10 % |
Thüringen | 32 % | Hamburg | 5 % |
Sachsen | 27 % | Bremen | 0 % |
Welche Anteile haben die einzelnen Baumarten?
Baumarten in Deutschland
Fichte u. sonst. Nadelbäume | 35 % |
Buche und sonst. Laubbäume | 25 % |
Kiefer u. Lärche | 31 % |
Eichen | 9 % |
Fichte
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Buche
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Eichen
|
Kiefer
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Besitzstruktur
Den Besitz am Wald teilen sich private Personen, Körperschaften (v.a. Kommunen) und der Staat (v.a. die Bundesländer).
Waldbesitz in Deutschland
Privatwald (einschl. 600.000 ha Treuhand-Waldflächen) | 46 % |
Staatswald | 34 % |
Körperschaftswald (z.B. Kommunen) | 20 % |
Von den ca. 450 000 Waldbesitzern sind rund 65 % landwirtschaftliche Betriebe (1998). Diese haben im Schnitt 5 Hektar Waldfl�che, die meist auf mehrere Parzellen verteilt sind. Der Waldbesitz ist trotzdem oft eine wichtige Quelle zur Einkommensergänzung.
Mit einer durchschnittlichen Fl�che von 175 ha sind die Betriebe des Körperschaftswaldes deutlich größer.
Die flächenmäßig größten Betriebe gehören dem Staat. Ein staatliches Forstamt bewirtschaftet im Durchschnitt knapp 3500 Hektar.
Der Staat selbst besitzt derzeit 410 000 Hektar Wälder, die er meist für militärische Zwecke benutzt.
Das nutzbare Potential der deutschen Wälder ist groß. In Deutschland könnte der Holzeinschlag um fast 50 % gesteigert werden, ohne das Prinzip der Nachhaltigkeit (Entnahme=Nachwuchs) oder den Wald in seiner Vielfalt seiner Funktionen zu beeinträchtigen.
Waldfläche und Besitzarten in den Bundesländern
Länder |
Waldfläche
|
Privatwald
|
Körper-
|
Staatswald
|
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[%] | [%] | [%] | [%] | |||||
Baden-Württemberg | 12,59 | 10,06 | 24,73 | 8,98 | ||||
Bayern | 23,52 | 27,71 | 15,82 | 22,29 | ||||
Berlin | 0,15 | 0,00 | 0,00 | 0,43 | ||||
Brandenburg | 9,25 | 12,06 | 2,98 | 9,05 | ||||
Hamburg | 0,03 | 0,00 | 0,00 | 0,09 | ||||
Hessen | 8,10 | 4,27 | 14,44 | 9,63 | ||||
Mecklenburg-Vorpommern | 4,96 | 4,02 | 1,46 | 8,27 | ||||
Niedersachsen | 9,94 | 10,54 | 7,28 | 10,68 | ||||
Nordrhein-Westfalen | 8,13 | 12,06 | 5,78 | 4,12 | ||||
Rheinland-Pfalz | 7,56 | 4,13 | 17,88 | 6,25 | ||||
Saarland | 0,84 | 0,48 | 1,01 | 1,24 | ||||
Sachsen | 4,68 | 4,72 | 1,56 | 6,43 | ||||
Sachsen-Anhalt | 3,95 | 4,35 | 1,11 | 5,07 | ||||
Schleswig-Holstein | 1,44 | 1,61 | 1,07 | 1,44 | ||||
Thüringen | 4,86 | 4,00 | 4,87 | 6,04 | ||||
Bundesrepublik Deutschland | 100,00 | 100,00 | 100,00 | 100,00 | ||||
%
|
100 |
46 |
20 |
34 |
||||
Privatwald in den neuen Ländern einschließlich "Treuhandwaldflächen" | ||||||||
Quelle:Waldbericht der Bundesregierung, August 1997 |
Waldbesitz in den europäischen Union
In der europäischen Union sind mit 65 % die meisten Flächen in Privatbesitz. Ein Viertel der Fläche gehört den Staaten.
Privatwald | 65 % |
Staatswald | 24 % |
Körperschaftswald (z.B. Kommunen) | 11 % |
Quelle: CEPF:1997/1998 Informationsschrift |
Besitzstruktur
Waldfläche und Besitzarten in den europäischen Ländern
Die Unterschiede bei der Waldbesitzartenverteilung sind sehr groß.
Während in Griechenland und Irland dem Staat zu 70 % der Wald gehört, sind in den meisten Ländern die privaten Waldbesitzer die größten Anteilseigner. über 80 % des Waldes gehören in Österreich und Portugal den privaten Waldbesitzern. In Finnland, Frankreich , Norwegen und Schweden sind noch mehr als 70 % in privater Hand.
Nur in den skandinavischen Ländern liegt die Waldfläche je Einwohner in einer nennenswerten Höhe: In Finnland kommen auf einen Einwohner 3,9 ha Wald, in Schweden 2,8 ha und in Norwegen 1,9 ha Wald auf einen Einwohner. Im Vergleich hierzu: Die Waldfläche pro Einwohner liegt in Deutschland bei 0,1 %.
Länder |
Privatwald [%] |
Körper- schaftswald [%] |
Staatswald [%] |
Fläche [Mio.ha] |
Waldanteil an Gesamtfläche [%] |
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Belgien | 54 | 36 | 10 | 0,6 | 20,3 | |
Dänemark | 69 | 5 | 27 | 0,5 | 10,8 | |
Deutschland | 47 | 19 | 34 | 10,7 | 30,0 | |
Finnland | 70 | 5 | 25 | 20,0 | 57,7 | |
Frankreich | 76 | 15 | 9 | 13,0 | 24,7 | |
Griechenland | 15 | 12 | 73 | 2,3 | 17,3 | |
Großbritannien | 62 | .. | 38 | 2,2 | 9,0 | |
Irland | 28 | 2 | 70 | 0,4 | 5,6 | |
Italien | 66 | 26 | 8 | 4,4 | 14,6 | |
Luxemburg | 53 | 36 | 11 | 0,1 | 31,7 | |
Niederlande | 52 | 17 | 31 | 0,3 | 8,9 | |
Norwegen | 77 | 14 | 9 | 8,1 | 23,0 | |
Österreich | 82 | 3 | 15 | 3,3 | 39,7 | |
Portugal | 85 | 12 | 3 | 2,3 | 26,4 | |
Schweden | 70 | .. | 30 | 22,6 | 48,9 | |
Schweiz | 31 | 63 | 6 | 1,3 | 30,0 | |
Spanien | 66 | 30 | 4 | 10,6 | 21,0 | |
Quelle: CEPF 1997/1998 Informationsschrift; "Forstwirtschaft" (Initiativstellungsnahme), Wirtschafts- und Sozialausschuß der Europäischen Gemeinschaft, Br�ssel, 18.3.97, CES 933/96 Anlage (FI) CJ/MK/CD/el; State of the World's Forests 1997, FAO |
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