AK Flughafen BER
    Schönefeld      

 

Was spricht gegen Schönefeld?

 

Der exzessive Flugbetrieb beeinträchtigt schon heute weite Landstriche durch extreme Lärmpegel zu allen Tages- und Nachtzeiten. Ein Nachtflugverbot, wie schon seit über 25 Jahren von den Bürgerinitiativen gefordert, existiert bis heute nicht. Dabei werden die Menschen in der Region Berlin/Brandenburg von durchschnittlich 150 Flugbewegungen pro Nacht (Spitzenwert liegt bei ca. 250) aus dem Schlaf gerissen. Lärmwirkungsforscher haben festgestellt, dass auch unterhalb der Aufwachschwelle der Körper Stressreaktionen zeigt und die Gesundheit durch Fluglärm beeinträchtigt wird.

Die Umweltverschmutzung hat schon heute ein nicht mehr tragbares Ausmaß angenommen. In Berlin/Brandenburg sind z.B. überdurchschnittlich viele Atemwegserkrankungen zu verzeichnen. Durch eine Vergrößerung des Flughafens Schönefeld würden lärm- und schmutzbedingte Erkrankungen zunehmen. Dabei spielen nicht nur die Emissionen der Flugzeuge eine Rolle. Der Zubringerverkehr auf den Straßen mit allen Folgewirkungen würde durch eine Flughafenerweiterung ebenfalls wachsen. Der ständige Ausbau der Infrastruktur bedroht mittlerweile massiv die Lebensqualität der Bevölkerung.

Die Abgase der Flugzeuge in großer Höhe verursachen dort den Abbau der lebensnotwendigen Ozonschicht. Kondensstreifen tragen mit zum Treibhauseffekt bei. Der Flugverkehr ist der Verkehrsträger mit den weltweit größten Steigerungsraten. Wenn die Entwicklung ungebrochen so weiter geht, wird der Flugverkehr in wenigen Jahren der größte Klimakiller sein.

Lärm ist unerwünschter, störender Schall. Hierzu zählen alle Geräuschimmissionen, die das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden beeinträchtigen. Das Ohr gehört zum Warnsystem des Menschen und lässt sich auch dann nicht abschalten, wenn wir schlafen: Es ist immer auf Empfang. Lärm wirkt aber nicht nur auf das Gehörorgan, sondern auf den Gesamtorganismus in vielfältigen psychophysischen Wechselwirkungen.

Lärm bedeutet Stress - ungesunden Distress. Nachts wirkt Lärm sogar als zehnfach stärkerer Stressfaktor als am Tag. Hinzu kommt bei Fluglärm wie bei allem anderen Verkehrslärm auch, dass die Betroffenen nicht ausweichen können und dem Lärm meist ununterbrochen, d.h. ohne genügend lange Ruhephasen, ausgesetzt sind. Unabhängig davon, ob man den Schall als störend empfindet oder nicht, kommt es zu messbaren Reaktionen z.B. bei der Stresshormonausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Dadurch ergeben sich u.a. Veränderungen im Fettstoffwechsel, Blutdruckerhöhung durch Gefäßverengung, vermehrte Ausscheidung von Magnesium, die Erhöhung der Herzfrequenz, Änderung der Atmung sowie der Muskelspannung. Diese physiologischen Reaktionen führen bei chronischer Beeinträchtigung durch Lärm zu einer beschleunigten Alterung des Herz- und Kreislaufsystems und damit zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten wie z.B. Herzinfarkt.

Darüber hinaus wird das psychische Befinden beeinträchtigt. Aus mangelnder Entspannung und Erholung sowohl am Tag als auch während des Schlafes resultieren Nervosität, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen. Das Erleben des Verlustes der persönlichen Autonomie, der Einschränkung der Entscheidungsfreiheit und der Hilflosigkeit gegenüber der Situation wirkt sich wiederum negativ auf das Immunsystem aus. Vor allem Kinder sind in ihrer Entwicklung durch Lärm betroffen. Bei Kindern in lärmexponierten Gebieten wurden Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung und Entwicklungsverzögerungen festgestellt. Häufig leiden sie unter Konzentrationsschwächen, Lese- und Lernschwierigkeiten sowie Unruhe und höherer Aggressionsbereitschaft. Oft sehen diese Kinder ihre Lebenssituation weniger positiv als Kinder aus von Fluglärm unbelasteten Gebieten.

Das Umweltbundesamt hat zum Thema „Fluglärmwirkungen“ aus Sicht der Lärmwirkungsforschung folgende Belastungsbereiche benannt::

  
  • Bei Fluglärmbelastungen von 55 dB(A) tags und 45 dB(A) nachts wird die Grenze zu erheblichen Belästigungen erreicht.
  • Bei Fluglärmbelastungen von 60 dB(A) tags und 50 dB(A) nachts sind aus präventivmedizinischer Sicht Gesundheitsbeeinträchtigungen zu befürchten.
  • Bei Fluglärmbelastungen oberhalb von 65 dB(A) tags und 55 dB(A) nachts sind Gesundheitsbeeinträchtigungen in Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erwarten.

Lautstärken:

Düsenflugzeug

140 Dezibel 

Rockkonzert

115 Dezibel

Walkman

111 Dezibel

Diskothek

105 Dezibel

Schwerer Lkw

90 Dezibel

Verkehrsreiche Straße

80 Dezibel

PKW

70 Dezibel

Normales Gespräch

60 Dezibel

Leise Musik

40 Dezibel

Raschelndes Blatt

10 Dezibel

Hörschwelle

0 Dezibel

 

Neben dem Thema „Lärm“ spielt die Belastung der Luft durch den Schadstoffausstoß von Flugzeugen eine zentrale Rolle für Gesundheitsgefährdungen durch den Flugverkehr. Mit dem geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens würde der KFZ-Verkehr durch An- und Abreise von Fluggästen und dem An- und Abtransport von Luftfracht zunehmen und damit auch die Schadstoffbelastung im Rhein-Main-Gebiet.
Die Lunge steht in stündigem Kontakt mit der Außenwelt. Täglich werden 10.000 bis 20.000 Liter Luft ein- und ausgeatmet. Verunreinigungen der Luft stellen darum in erster Linie eine Bedrohung für die Atmungsorgane dar. Die verkehrsbedingte Luftverschmutzung trägt mit dem stetigen Einwirken der Schadstoffe außerdem zu einer Grundbelastung des menschlichen Immunsystems bei.

 

Wir, als Bürgerinitiativen Rettet die Marienfelder Feldmark fordern::

  
  • Verringerung der Flugbewegungen und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr in Berlin/Brandenburg.
  • Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger.
  • Verhinderung des Ausbaus des Schönefelder Flughafens, des Flughafens Tegel und aller anderen Flughäfen, Flugplätze und sonstigen Einrichtungen, die der Kapazitätssteigerung des Luftverkehrs in der Berlin-Brandenburg-Region dienen könnten.
  • Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22.00 bis 6.00 Uhr.
  • mehr Sicherheit vor Abstürzen.

 

Ende  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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